22.12.2012

Handout Handel mit Emissionsrechten Schwammenschneider & Bartholomay



Handel mit Emissionsrechten
Emissionsrechte geben einem Land oder einem Unternehmen das Recht, eine bestimmte Menge Treibhausgase auszustoßen.

Das Grundprinzip ist die Emissionsreduktionen dort durchführt, wo die Kosten am günstigsten sind und dadurch die Gesamtkosten für die Reduktion der Emissionen insgesamt sinken. Die Grundidee für den Emissionsrechtehandel kam 1966 von Thomas Crocker.
Dafür muss zuerst eine Obergrenze für bestimmte Emissionen, innerhalb eines Gebiets und eines Zeitraums festgelegt werden. Dann werden, entsprechend dieser Obergrenze Zertifikate ausgegeben, die zur Emission einer bestimmten Menge berechtigen. Diese Obergrenze kann in den folgenden Jahren gesenkt werden. Da diese Zertifikate frei handelbar sind, wird der Preis für diese Zertifikate durch die Nachfrage bestimmt. Emissionen, die ohne Emissionsrecht erfolgen, werden mit einer Strafe belegt.

Die Ausgabe der Zertifikate kann grundsätzlich in zwei Formen unterschieden werden:
·         Zuteilung durch die Politik:
Diese Ausgabeform ist nur sinnvoll, wenn es objektive Kriterien für die Zuteilung gibt, da sonst die Gefahr besteht, dass politisch einflussreiche Interessengruppen begünstigt werden. Gibt es keine objektiven Kriterien für eine Zuteilung durch die Politik, ist es sinnvoll, die Zertifikate zu versteigern.
·         Versteigerung

Es gibt zwei Handelssysteme für Treibhausgase:
·         Den im Kyoto-Protokoll vereinbarten bilateralen Handel
·         EU-Emissionshandel für Unternehmen

Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass viele Schadstoffe nicht nur lokal wirken, sondern auch großräumig. Die vom Menschen verursachten Emissionen von Treibhausgasen, die zu einer weiteren Erwärmung der Erdatmosphäre beitragen, sollen weltweit reduziert werden, damit die fortschreitende Klimaveränderung abgebremst werden soll.

Die Bemessung des Treibhausgases mit der mengenmäßig größten Emission geschieht mit Hilfe des so genannten GWP-Wertes (GWP = Global Warming Potential). Dieser Wert gibt an, wie groß der jeweilige Beitrag eines Gases zum Treibhauseffekt im Verhältnis zu dem von CO2 ist.

In der EU wurde 2008 ein Klima- und Energiepaket beschlossen. Die Ziele bis 2012 waren:
·         den Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um 20 % reduzieren
·         Anteil der erneuerbaren Energiequellen und die Energieeffizienz um 20 % steigern

Beim EU-Emissionshandel  ab 2013 kommt es zu umfassenden Änderungen:
·         Achtjährige Handelsperiode
·         Aufnahme zusätzliche Gase
·          Festlegung einer EU-weiten Obergrenze an Zertifikaten durch die Kommission
·         Harmonisierung der Zuteilungsregeln

Österreich hätte von 2008 bis 2012 den Ausstoß um 13% reduzieren sollen. Da dies nicht möglich war, hat sich Österreich Zertifikate gekauft, um keine Strafe zahlen zu müssen. Für die Zertifikate wurden zirka 1,1 Mrd. Euro gezahlt.

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