13.04.2013

Nordkorea gegen die ganze Welt


Nordkorea
Die Demokratische Volksrepublik Korea, besser bekannt als Nordkorea, ist ein Staat in Ostasien. Nordkorea umfasst den nördlichen Teil der Koreanischen Halbinsel. Nordkorea, obwohl offiziell demokratisch, wird diktatorisch regiert und gilt als das weltweit restriktivste politische System der Gegenwart.
Im Norden grenzt Nordkorea an die 
Volksrepublik China, im äußersten Nordosten an Russland. Nordkoreas Westgrenze bildet das Gelbe Meer, im Osten umgibt das Japanische Meer das Land. Im Süden bildet die demilitarisierte Zone die Grenze zu Südkorea (Republik Korea), das zusammen mit dem Norden bis zur Annexion Koreas durch Japan 1910 den gemeinsamen Staat Korea bildete. Die Teilung des Landes begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Aufteilung Koreas in eine US-amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone, aus denen 1948 zwei unabhängige Staaten hervorgingen. Der Koreakrieg (1950 bis 1953) besiegelte die Spaltung der Koreanischen Halbinsel.
Nordkorea steht etwa seit dem Jahr 2000 wegen seiner Weitergabe von militärischer 
Raketentechnologie und seit dem ersten Nukleartest im Jahr 2006 zusätzlich wegen seines Kernwaffenprogramms im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Des Weiteren steht die Staatsführung wegen schwerer Verletzungen der Menschenrechte international in der Kritik. Jeder zwanzigste Nordkoreaner ist Angehöriger des Militärs.

Nordkorea und USA
Seoul/Washington - Nordkorea setzt allen Mahnungen zum Trotz weiter auf Eskalation. Das kommunistische Regime drohte den USA offiziell mit einem Atomschlag. Allerdings bezweifeln Experten, dass das Land auf Jahre hinaus in der Lage sein wird, US-Festland mit einer Atomrakete zu treffen.
Im Konflikt mit Südkorea wich die Führung in Pjöngjang am Donnerstag keinen Millimeter zurück. Die Lage auf der Halbinsel bleibt äußerst angespannt. Die USA bauen als Reaktion auf die fortdauernden Provokationen ein Raketenabwehrsystem auf dem US-Stützpunkt der Pazifikinsel Guam auf.
Neben dem mobilen ballistischen Raketenabwehrsystem für die Insel Guam würden die beiden Kriegsschiffe «Decatur» und «McCain» in den West-Pazifik entsandt, sagte Pentagonsprecher George Little. Zuvor hatte die oberste Militärführung in Nordkorea dem Weißen Haus und dem Pentagon mitgeteilt, dass militärische «Operationen ohne jede Rücksicht» bewilligt worden seien.

Nordkorea und Südkorea
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als äußerst gespannt. Pjöngjang hatte als Reaktion auf die Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanische Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 gekündigt. Am Samstag rief Pjöngjang den «Kriegszustand» im Verhältnis zu Südkorea aus. Seit den 1950er Jahren befinden sich die Nachbarn formell weiter im Krieg.
Nordkorea hat seine Kriegsrhetorik abermals verschärft: Ein Atomangriff auf die USA sei endgültig genehmigt worden, teilte der Generalstab der nordkoreanischen Volksarmee am Donnerstag mit. Zudem blockierte die Führung in Pjöngjang den zweiten Tag in Folge den Zugang für Südkoreaner zum gemeinsam betriebenen Industriekomplex Kaesong. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap und die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ übereinstimmend berichten, habe Nordkorea bereits eine Mittelstreckenrakete an die Ostküste des Landes verlegt. Diese Rakete vom „Musudan“ kann zwar nicht das amerikanische Festland erreichen, wohl aber die US-Stützpunkte in Südkorea. Eine Bestätigung hierfür steht noch aus.


Nordkorea und China
Auch China, einer der letzten Verbündeten Pyöngjangs, ist höchst beunruhigt über die Eskalation auf der koreanischen Halbinsel. „Die Generäle machen sich große Sorgen“, sagt eine Quelle mit langjährigen, persönlichen Beziehungen zu hohen Militärs. Angesichts des Säbelrasselns des jungen Militärführers Kim Jong Un und der großen Spannungen werde befürchtet, dass ein dummer Zufall eine Konfrontation auslösen könnte „und Nordkorea in Flammen steht“. Für diesen Fall gebe es Planungen, sagt die Quelle der Nachrichtenagentur dpa in Peking: Chinesische Streitkräfte sollten schnell versuchen, die nuklearen Anlagen in Nordkorea unter Kontrolle zu bringen und zu sichern, um Schlimmeres zu verhindern.

„Niemand spricht von der Gefahr, dass in Nordkorea so etwas wie in Fukushima passieren könnte“, habe einer der Generäle jüngst in einem vertraulichen Gespräch gewarnt. Die chinesischen Streitkräfte bereiten sich nach seinen Angaben auch darauf vor, größere Flüchtlingsströme an der koreanisch-chinesischen Grenze zu bewältigen. Nichts davon wird allerdings offiziell bestätigt. Fast gebetsmühlenartig ruft Chinas Regierung nur alle Parteien zur Zurückhaltung und zum Dialog auf. „Die Situation auf der Halbinsel ist derzeit heikel und schwierig“, sagt der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei.

Nordkorea gegen alle
Pjöngjang heizt die Konfrontation auf der koreanischen Halbinsel weiter an. Der kommunistische Staat, der zuletzt mit einem Angriff auf den Süden und die USA sowie einem Atomschlag drohte, legte am Freitag mehreren Ländern den Abzug ihrer Diplomaten aus der Hauptstadt Pjöngjang nahe. Betroffen ist neben Russland und Großbritannien unter anderen auch Deutschland, wie die Nachrichtenagentur dpa in Berlin erfuhr.
Nordkoreas Militär verlegte eine zweite Mittelstreckenrakete an die Ostküste des Landes, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Bereits am Vortag hatte das südkoreanische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass Nordkorea eine Mittelstreckenrakete an die Ostküste verlegt habe. Die Flugkörper haben eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern und könnten Südkorea, Japan oder eine US-Militärbasis auf der Insel Guam im Pazifik treffen.

Nordkoreas „Freunde“
China
Die Volksrepublik ist mit Abstand Nordkoreas größter Exportpartner. Nicht in den Statistiken tauchen umfangreiche Nahrungsmittel- und Energiehilfen auf. Peking hat mehr Einfluss auf Pjöngjang als jeder andere Staat. Allerdings hat auch China Nordkoreas dritten Atomtest verurteilt und den jüngsten Sanktionen des UN-Sicherheitsrats zugestimmt - das zeigt die Verärgerung über den jungen Machthaber Kim Jong Un.

Als Gastgeber organisierte Peking mehrere Runden der Sechs-Parteien-Gespräche zwischen Nordkorea, China, den USA, Südkorea, Japan und Russland. Für ein Ende des Atomwaffenprogramms standen diplomatische Zugeständnisse und Wirtschaftshilfen in Aussicht. Doch Nordkorea ließ die Verhandlungen 2009 platzen und setzt bis heute allein auf Konfrontation.

Iran
Nordkorea ist seit Jahren ein wichtiger Waffenlieferant für Teheran. Nach Angaben der Vereinten Nationen exportierte Pjöngjang auch für Atom-Sprengköpfe geeignete Raketen in den Iran. 2012 vereinbarten das Mullah-Regime und die kommunistische Diktatur eine noch engere Zusammenarbeit. Zu diesem Zweck unterzeichneten Vertreter beider Länder mehrere Kooperationsabkommen im Technologiebereich. Konkret geht es um Energie, Umwelt, Landwirtschaft und Lebensmittel, eine engere Zusammenarbeit bei der Forschung sowie um Austauschprogramme für Studenten.

Russland
Pjöngjang steht in Moskau noch aus sowjetischer Zeit mit rund elf Milliarden US-Dollar in der Kreide. Das Verhältnis der einst engen Verbündeten hat sich in den vergangenen Jahren deutlich abgekühlt. Noch im Sommer 2011 wollten der damalige Kremlchef Dmitri Medwedew und der bereits von Krankheit geschwächte nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il neuen Schwung in die Beziehungen bringen. Sie kündeten zahlreiche gemeinsame Projekte an, doch blieb es meist bei Absichtserklärungen. So scheiterte auch der Bau einer Pipeline, die russisches Erdgas über nordkoreanisches Gebiet nach Südkorea transportieren sollte.

Kuba
Nordkorea und Kuba kooperieren unter anderem in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Biotechnologie. Seit 1960 gibt es diplomatische Beziehungen zwischen Havanna und Pjöngjang. Auf den Tod des „Genossen Kim Jong Il“ im Dezember 2011 reagierte Kubas Regierung mit einer dreitägigen Staatstrauer.


Folgen für die Weltwirtschaft:

Die Rhetorik Nordkoreas verschärft sich von Tag zu Tag. Ein Konflikt mit dem Süden scheint wahrscheinlicher zu werden. In US-Medien werden vereinzelt bereits Szenarien gesponnen, welche Auswirkungen ein atomarer Konflikt auf die Weltwirtschaft haben würde. Doch selbst kleinere Beeinträchtigungen der Produktion einer Industrienation wie Südkorea können großen Einfluss auf die globalen Warenströme haben.
Südkorea ist eine der wichtigsten Industrienationen der Welt, ist der siebtgrößte Exporteur von Waren und führt zu 85 Prozent verarbeitete Güter aus – jährlich etwa Schaltkreise und Elektrobauteile im Wert von 45 Milliarden Dollar (2011). Sollte Nordkorea diese Produktionskette stören, würde das weltweit spürbar sein. Denn folgenschwere Ereignisse haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es einzelne Fabriken gibt, die Schlüsselkomponenten für Abnehmer in der ganzen Welt fertigen.
Das Szenario einer Beeinträchtigung der Lieferketten ist im Korea-Konflikt nicht auszuschließen“, sagt Carl Marcus Wallenburg, Logistik-Professor an der Management-Universität WHU in Vallendar. Die Folgen könnten weltweit zu spüren sein. So ist Südkorea ein Schlüsselproduzent vor allem in der Elektrobranche. Deutsche Unternehmen bezogen im Jahr 2012 allein elektronische Bauelemente im Wert von 784 Millionen Euro. In der Informations- und der Kommunikationstechnik kommen noch einmal Einfuhren in Höhe von 844 Millionen Euro zusammen. Im Schiffbau rangiert das Land weltweit auf Rang zwei. Im Jahr 2011 bauten die Werften an Koreas Küsten Schiffstonnage von insgesamt 15,96 Millionen gewichteter Bruttoraumzahl. Diese Kennzahl gibt Schiffsgrößen an und ersetzte die Bruttoregistertonnen. Überholt werden die Koreaner nur von China, das mit einer gewichteten Bruttoraumzahl von 91,71Millionen vorne liegt.

 


Zum Abschluss noch ein interessanter und erschreckender Bericht von Menschenrechtlern:


 

Quellen:





Marco Klein

2 Kommentare:

  1. Lieber Marco,
    DU hast sehr ausführlich zum Thema recherchiert, zwar fehlt deine persönliche Meinung, aber du hast wirklich viele wichtige und interessante Informationen zusammengefasst, was mir gut gefällt!

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  2. Nachtrag: Persönliche Meinung
    Obwohl wir hier in Österreich nicht unmittelbar davon betroffen sind, beunruhigt es einen vielleicht doch ein bisschen, dass in der heutigen Zeit in diversen Ländern noch solche Zustände herrschen. Dass eine wirkliche Bedrohung von Nordkorea ausgeht bezweifle ich, da sie sich trotz grenzenloser Dummheit letzten Endes wohl doch bewusst sein werden, dass sie im Falle eines Angriffes auf jeden Fall den kürzeren ziehen, da sie gegen USA so ziemlich machtlos sind. Aus diesem Grund denke ich, dass es so bald nicht zu einer Eskalation kommen wird, da man genau weiß, dass ein militärischer Gegenschlag seitens der USA verheerende auswirken zu r Folge hätte.
    Trotzdem - diesem Kim jong-un traue ich alles zu

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